Kaum ein Thema ist unter Feministinnen so umstritten wie Sex gegen Bezahlung: Die einen fordern Akzeptanz des Metiers ein, andere wollen Sexkauf verbieten. Diese Fronten scheiden sich auch an der Wortwahl: Von "Sexarbeit" sprechen die einen, von "Prostitution" die anderen. Aber was, wenn wir beide Begriffe brauchen könnten? Was genau passiert, wenn jemand eine Frau für Sex bezahlt? Diejenigen, die von "Sexarbeit" sprechenhaben folgendes Szenario im Sinn: Da ist ein Mensch, der sexuelle Bedürfnisse hat und deren Befriedigung einer professionellen Sexarbeiterin anvertraut. Diese wiederum hat den Beruf aus freien Stücken gewähltweil er gutes Geld bringt. Wer hingegen von "Prostitution" spricht, hat ein patriarchales System vor Augen, das Frauen dazu nötigt, mit beliebigen Männern Sex zu haben, wobei die Hauptprofiteure Bordellbetreiber, Zuhälter und Freier sind. Beide Seiten können sich auf die Betroffenen selbst berufen: Sexarbeiterinnen sprechen über die Chancen und den Sinn ihrer Arbeit, ehemalige Prostituierte über die entwürdigenden und frauenverachtenden Zustände, denen sie entronnen sind. Und wenn beides richtig wäre? Möglicherweise gibt es ja einen guten Grund, dass an beiden Begriffen so hartnäckig festgehalten wird. Dann wäre der Streit darüber, welcher Begriff der bessere ist, unnötig. Sexarbeit und Prostitution sind nicht dasselbe, aber beides existiert. Ob man von Sexarbeit spricht oder von Prostitution, ist keine prinzipielle Frage, sondern sie wird erst in einem konkreten Fall interessant: Wenn man entscheiden muss, womit man es in einer bestimmten Situation gerade zu tun hat — mit Sexarbeit oder mit Prostitution. Entscheide ich mich, von "Sexarbeit" zu sprechen, dann stelle ich die Situation neutral dar, akzeptierend, ohne negative Bewertung. Eine "Sexarbeiterin" ist eine professionelle Dienstleisterin, die einen bestimmten Service anbietet, um damit Geld zu verdienen. Sie verbindet mit dieser Arbeit weder Scham noch Unbehagen noch geringes Selbstwertgefühl. Das Wort "Sexarbeit" zieht eine Parallele zu anderen Berufen: Auch da ist nicht jeder Aspekt der Arbeit völlig frei gewählt, denn womit man Geld verdienen kann, hängt von vielen Faktoren ab, den eigenen Talenten und Fähigkeiten, den sozialen Umständen, gesetzlichen Rahmenbedingungen, materiellen Verhältnissen, der Marktlage. Wer von "Sexarbeit" spricht, will sagen: Was hier geschieht, ist normal und nicht moralisch schlechter als anderes, was Menschen tun, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Von "Prostitution" zu sprechen hingegen beinhaltet eine negative Wertung. Früher traf diese Wertung die Frau selbst: Das Wort "Prostitution" kommt aus dem Lateinischen und bedeutet, etwas "nach vorne zu stellen", also sich preiszugeben und auszustellen. Prostituierte tun etwas, was sogenannte anständige Frauen nicht tun, sie geben sich fremden Männern hin, und das auch noch aus niederen Beweggründen wie Geld. Heute ist es nicht mehr verpönt, wenn Frauen sich öffentlich darstellen oder Geld verdienen wollen. Aber der Begriff Prostitution ist immer noch negativ konnotiert, nur mit anderem Fokus. Die Kritik, vor Sind Sextreffen Moralisch Vertretbar die feministische, gilt nicht den Frauen, sondern einem System, das, gestützt von einer hierarchischen und frauenfeindlichen Geschlechterordnung, Sex mit Frauen und jungen Männern als Ware Sind Sextreffen Moralisch Vertretbar, und zwar auf eine Weise, die nicht nur der Würde der betroffenen Frauen zuwider läuft, sondern der Würde von Frauen generell. In vielen Fällen ist die Unterscheidung leicht. Eine Studentin, die sich als Escort ihren Lebensunterhalt verdient und diesen Job im Vergleich zu dem, was der Arbeitsmarkt sonst zu bieten hat, ganz okay findet, ist keine Prostituierte, sie ist Sexarbeiterin. Dem widerspricht auch nicht die Tatsache, dass es dabei nicht immer rosig zugeht und das ganze Werbeumfeld ihres Escort-Services zutiefst sexistisch daherkommt. Keine Frau lebt in einer sexismusfreien Kultur, wir alle arrangieren uns mehr oder weniger. Und zur weiblichen Freiheit gehört auch die Möglichkeit, aus sexistischen Verhältnissen persönlichen Gewinn zu ziehen. Aber Sind Sextreffen Moralisch Vertretbar jede Frau, die für Geld Sex mit Kunden hat, ist eine Sexarbeiterin. In ihrem Fall wäre das Wort ein Euphemismus, eine Verharmlosung. Hier ist es sinnvoll, von Prostitution zu sprechen, um ein System sexistischer Dominanz zu bezeichnen, die es Männern ermöglicht, die Notlage dieser Frau für ihren eigenen Profit und ihre sexuellen Begierden auszubeuten. Der Verweis auf die ohnehin verbotene Zwangsprostitution reicht nicht aus, weil dieses System subtiler ist und nicht auf direktem, justiziablem Zwang basiert. Der Verweis darauf, dass Frauen auch in anderen Branchen ausgebeutet werden, greift ebenfalls zu kurz: Es ist ein Unterschied, ob eine Frau putzen muss, obwohl sie nicht will, oder ob sie die Penisse irgendwelcher Männer in sich hineinlassen muss, obwohl sie nicht will. Hier können Sie interessante Artikel speichern, um sie später zu lesen und wiederzufinden. Sie haben bereits ein Konto? Hier anmelden.
Ex-Prostituierte über Sex: „Männern geht es sexuell so schlecht“
Sexchat treffen? Strafrecht Ihre Erfahrungen beschreibt sie in einem neuen Buch. DIE Moral ist ja eben nicht die Moralität, wie du ja selber zu bedenken gibst. Moralische Auffassungen reichen von Sex als reines Fortpflanzungsmittel über Sex. Ilan Stephani hat zwei Jahre lang in einem Berliner Bordell gearbeitet. Sex-Date mit BeichteUnd dann denken sie, dafür braucht ein Mann Sex, das ist natürlich Bullshit. Sie sollen einen ehernen Phallus haben, und dann haben sie doch nur einen schlaffen Penis. Füge Deiner netten Begriffssammlung aber gerne noch was bei: Akkulturation und Enkulturation. Hätte ich es vorher erfahren, hätte ich nicht mit ihnen geschlafen. Grundsätzlich ist die Natur des sexuellen Miteinanders von Menschen faszinierend komplex. Am Ende können Sie selbst entscheiden ….
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Moralische Auffassungen reichen von Sex als reines Fortpflanzungsmittel über Sex. Viele heteronormative Darstellungen von Sex zeigen, wie der Mann ohne viel Vorspiel in die Frau eindringt und beide auf wundersame Weise. So wie ich mich kenne, wäre ich. Ihre Erfahrungen beschreibt sie in einem neuen Buch. Moralisch wäre das ok für mich, wenn ich nur Sex wollte, aber diese Beichte ist ein totaler Stimmungskiller. DIE Moral ist ja eben nicht die Moralität, wie du ja selber zu bedenken gibst. Ilan Stephani hat zwei Jahre lang in einem Berliner Bordell gearbeitet.Vielen Dank für Ihren aufschlussreichen Kommentar. In unserer Gesellschaft erlebt die Mehrzahl der Menschen keine sexuelle Gewalt. Andere Menschen haben möglicherweise das gegenteilige Problem. Du solltest ein Upgrade durchführen oder einen alternativen Browser verwenden. Wobei Männern eher zugestanden wird, Gelegenheitssex haben zu dürfen. Worin bestand die? Benutzer Beiträge füllen Bücher. Ein Freund schuldete mir noch einen Gefallen und lud mich ein. Dann wird er zufriedener, du auch Es gibt aber jede Menge Frauen, die nur dann Sex haben, wenn die den Partner wirklich wollen - und wo das jeden Tag ist! Bei Prostituierten ist nur der Körper befriedigt. Wenn ich mit Frauen schlafe, die ich einfach so kennengelernt habe, bin ich schnell genervt. Die Stimmung war total entspannt am Anfang und ich hab natürlich direkt das Ruder übernommen und das Eis gebrochen durch lockere Sprüche und harmlose Körperkontakte. Der unterlegene Partner zahlt in dieser Machtdynamik mit beschädigtem Selbstwertgefühl, Stress, Angstzuständen, Selbstzweifel oder sogar Depressionen. Es war unsere Kultur, die Varianten des Sex entwickelt hat, die unvergleichlich plump und teilweise auch brutal sind. Das war noch richtig dreckig. Wenn du keinen qualitativen Unterschied darin findest seine Freundin mal zum Essen einzuladen und als Erwachsener im Internet minderjährige Mädchen kennen zu lernen um dann mit ihnen in Hotels zu gehen und Sex zu haben, würde ich dich bitten zwei Kontinente Sicherheitsabstand zu mir zu halten. Grundsätzlich ist die Natur des sexuellen Miteinanders von Menschen faszinierend komplex. In den Puff gehen neben den Männern, die ihre Machtphantasien ausleben wollen vor allem Männer, die von der Gesellschaft bzw. Wenn es ihr lieber ist, dass du woanders Sex hast, damit sie nicht "davon" belästigt wird? Dennoch ist es nicht nachvollziehbar, dass eine Frau, die sich angeblich in die Prostitution begeben hat, um "sich lebendig zu fühlen", dabei auch nicht die Gelegenheit genutzt hat, eigenen Körper besser kennen zu lernen, ist äusserst seltsam. Am Photo ist eine hochtraumatisierte Frau zu sehen - sei es von der Prostitution-Erfahrung, oder weil sie bereits vorher traumatisiert war. Zitat von palino : In diesem Sinne entschuldige ich mich für das Verbreiten der falschen Informationen, gehe in eine Ecke und schäme mich. Versuch und Irrtum können uns lehren, wie wir wirklich dazu stehen. In ihrem Fall wäre das Wort ein Euphemismus, eine Verharmlosung. Unsere Gesellschaft macht mittlerweile die normalen Männer zu Verlierern im sozialen Umfeld, während die Männer, die sich aufführen wie die Letzten - trotz aller berechtigten Kritik - weiter alles bekommen, was sie sich nehmen ob sie es wirklich wollen, möchte ich noch bezweifeln. Kommentar verfassen Kommentieren abbrechen Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Habe Deine Posting nochmals durchgelesen. Mir gefällt es besser, wenn der Sex sehr zwanglos abläuft.