In der käuflichen Liebe ist die Gleichberechtigung nicht angekommen. Ins Bordell gehen nur Männer. Und was machen Frauen, wenn sie Sex wollen? Nora Bossong hat im Milieu recherchiert. Frauen können alles. Die Tür aber, durch die Frauen beharrlich nicht gehen, ist rot: Eine rote Tür führte einst zum Sexshop am Bremer Hauptbahnhof, eine Tür, die Nora Bossongs kindliche Fantasie kitzelte. Warum ist das so? Ein Gespräch über einen Markt im Wandel, der im Halbdunkeln immer mehr immer billiger feilbietet — und, so Bossongs These, damit auf die Machtverhältnisse der Geschlechter einwirkt. Die Welt: Frau Bossong, früher war alles besser, auch im Rotlicht, haben Sie erfahren. Was genau war denn anders? Früher gab es noch häufiger Wohnungsbordelle, die zum Teil auch von Frauen betrieben wurden. Die Männer haben um Termine gebeten, erst ab Euro habe man überhaupt verhandelt, so hat es mir eine Frau erzählt. In diesen Wohnungsbordellen hatten die Frauen eher die Zügel in der Hand. Natürlich wird in der Rückschau manches verklärt. Laufhäuser gab es auch damals. Bossong: Ein Grund ist sicher die Erziehung. Die weibliche Sexualität soll weniger auf Eroberung ausgerichtet sein denn auf Vorsicht. Frauen haben zudem meist ein anderes Verhältnis zu Geld und Macht als Männer. Wenn Männer Karriere machen, steigt ihre Attraktivität und die Verfügbarkeit von Sexpartnern. Bei Frauen ist das nicht zwangsläufig so. Vielleicht käme deshalb selbst eine finanziell sorglose Frau nicht darauf, sich nach einer anstrengenden Woche am Sonntagabend sexuell verwöhnen zu lassen, etwa mit einer Massage, weil sie denkt, das stehe ihr zu. Bossong: Wollen Männer nicht auch begehrt werden? Am Ende ist vielleicht eher die Frage, was können wir ausblenden und was nehmen wir in Kauf. Das Spiel, dass der Mann jagt und erobert und die Frau erobert wird, bedeutet ja auch, dass die Frau als Reh sich immer so verhalten muss wie der Jäger das vorsieht. Ein Reh, das auf die Flinte zuläuft, wird vielleicht nicht mehr geschossen, weil es nicht länger interessiert. Aber es gibt ja auch schüchterne Frauen. Es geht darum, dass Männer immer die Möglichkeit haben, Zugang zu Sexualität zu bekommen. Das bedeutet ein enormes Machtgefälle. Dahinter steht der Gedanke, dass ein Mann das Recht auf Sex hat. Warum sollte das so sein? Die Welt: Sie haben viele verschiedene Rotlicht-Orte besucht. Was war der abtörnendste Moment? Bossong: Frauen Werden Immer Mehr Zu Huren Gangbang-Szene im Sexkino fand ich nur beängstigend. Da gab es viele Gänge, halbdunkle Zimmer, eine bedrückende Atmosphäre. Ich wollte dort sehr schnell wieder weg. Die Welt: In einem Kreuzberger Swingerklub hingegen hatten Sie einen Moment der Lust, schreiben Sie im Buch. Wie war das? Bossong: Zumindest war es ein Moment der Faszination. Zuerst war ich amüsiert, wie verschämt die Leute dort waren, noch in der Sauna hatten sie das Handtuch um sich geschlungen. Aber dann gab es einen Kippmoment, das plötzliche Ausleben von Sex, Frauen Werden Immer Mehr Zu Huren vor mir. Und ich wusste, ich müsste nur einen Schritt weitergehen. Diese ganzen Kategorien, das Balzverhalten, die Annäherung, die wir sonst der Trieberfüllung vorausschicken, gab es plötzlich nicht mehr. Bossong: Was mich besonders überrascht hat, war, wie sehr es die Prostituierte überforderte, dass ich als Frau dabei war. Obwohl sie durchaus Erfahrung hatte, war diese Konstellation ihr unvertraut und hat sie unsicher gemacht.
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Prostitution - "Die Mehrheit der Frauen macht es nicht freiwillig" holt Frauen aus dem Bordell. Das „Lusthaus“- Forum wirbt beispielsweise mit dem Slogan: „Huren, Escorts und Bordelle im anonymen Ficktest“ und „brüstet sich damit die „Stiftung Hurentest“. Auf der Heimfahrt denke ich darüber nach, dass hinter eine Bordelltür normalerweise immer zwei Menschen gehören. Prostitution: Drei Freier erzählen, warum sie zu Prostituierten gehen - DER SPIEGELDie Männer haben um Termine gebeten, erst ab Euro habe man überhaupt verhandelt, so hat es mir eine Frau erzählt. Abhängig von dem Ort der Prostitutionsausübung variieren z. Bis zum Dabei richten wir uns nach der DGSVO. Sie hätte natürlich jeden Tag rausgehen können, aber das Gefängnis von ihr bestand nicht aus Schlössern und Türen, sondern das Gefängnis war im Kopf.
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Das „Lusthaus“- Forum wirbt beispielsweise mit dem Slogan: „Huren, Escorts und Bordelle im anonymen Ficktest“ und „brüstet sich damit die „Stiftung Hurentest“. Eine Prostituierte sitzt bei roter Beleuchtung auf einem Bett in einem Studio. Debatte um Sexkaufverbot "Deutschland ist das Bordell. Ins Bordell gehen nur Männer. Und was machen Frauen, wenn sie Sex wollen? holt Frauen aus dem Bordell. Auf der Heimfahrt denke ich darüber nach, dass hinter eine Bordelltür normalerweise immer zwei Menschen gehören. In der käuflichen Liebe ist die Gleichberechtigung nicht angekommen.Ausschuss für die Rechte der Frau und die Gleichstellung der Geschlechter des Europäischen Parlaments, Stuttgart: W. Es geht mir nach so einer Session einfach gut. Bossong: Also, ich bin noch mit allen Männern befreundet, die mich bei meinen Recherchen begleitet haben lacht. Ein Gewerbe, das Frauen zur Ware macht Panikattacken, Depressionen und Schlafstörungen: Sabine Constabel kennt die Symptome der Frauen, die zu ihr kommen. Die politische Ökonomie des globalen Sexhandels. Zuerst war ich amüsiert, wie verschämt die Leute dort waren, noch in der Sauna hatten sie das Handtuch um sich geschlungen. Ich kannte niemanden, ich konnte kein Wort Deutsch und ich hatte kein Geld mehr, mein letztes Geld hatte ich für die Fahrt ausgegeben, Euro. Von geschätzten Er meinte, wenn er eine Affäre hätte, würde er sich womöglich verlieben. Bundestag : Entwurf eines Gesetzes zur Verbesserung der rechtlichen und sozialen Situation der Prostituierten. Es gibt zahlreiche Kulturen, in denen Prostitution lange unbekannt war. Die meisten sind mehr oder weniger unfreiwillig da hineingeraten, dazu zähle ich auch Geldnot. Heutzutage wird in der deutschen Politik und in den Medien vorwiegend von Prostitution als Arbeit gesprochen, zum Teil sogar von einer Arbeit wie jede andere. Zurheide: Wie kann man denn diese Abhängigkeit erklären, vor allen Dingen über einen so langen Zeitraum? Themen Gesundheit Klima Menschenrechte Migration Innovation. Ich glaube, dass hier Entwicklungen hin zu mehr Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern schleichend wieder rückgängig gemacht werden. Viele wiesen gesundheitliche Beschwerden u. Früher gab es noch häufiger Wohnungsbordelle, die zum Teil auch von Frauen betrieben wurden. Da die Prostitution in den meisten osteuropäischen Staaten verboten und verpönt ist, wollen die Frauen auf keinen Fall zu Hause erkannt werden. Wie geht der Staat mit ihnen um? Unsere Arbeit. Also die wenigsten Frauen ringen sich dazu durch, ihren Zuhälter anzuzeigen. Bossong: Zwischendurch wurde es mir zu viel, da bin ich für eine Woche ins Kloster gegangen. Hingegen wird die Polizei mehr und mehr auf die jungen Osteuropäerinnen aufmerksam.